Ein gemütliches Wochenende - 2004

Eine Kriminalkomödie von Jean Stuart,

in der deutschen Fassung von Friedrich Kallina

 

Schriftsteller Raimund Bockmeyer wollte doch nur ein nettes, gemütliches Wochenende mit Heidi verbringen. Da tauchen plötzlich Ehefrau Bärbel, Schwiegermama und Emil auf.

Und damit nicht genug: Zwei Bankräuber brechen in das Haus ein und nehmen alle vier als Geiseln. Wie schön, dass Heidi im rechten Moment kommt und sich in einen der Bankräuber verliebt...

Im wilden Durcheinander vergehen und entstehen Beziehungen, werden unverhofft Wendungen deutlich (und undeutlich), Charakteren ändern sich (mal so und mal so), wie es eben nur in Komödien möglich sein kann...

Mitwirkende

Raimund Bockmeyer - Schriftsteller  Herbert Schroers

Max Schmitz - Bankräuber  Hansi Engels

Angelo - Bankräuber  Jochen Steinbis

Emil - Bankier Bernd Bausen

Brandt - Kommissar  Helmut Zilliken

Bärbel Bockmeyer - Ehefrau Christa Korschefsky

Heidi - Freundin des Schriftstellers  Ingrid Schmitz

Inge - Schwiegermutter Ulla Dzinbala

Vicky - Freundin des Bankiers  Rita Bauer

Susanne - Dienstmädchen  Ulla Schürmann

 

Regie: Helmut Schmitz

Regieassistenz: Helmut Heckenbach

Souffleuse: Gisela Steinbis

Pressestimmen

Theaterverein Gillbachbühne zeigt neues Stück

Nun beginnt die heiße Probenphase

 

Mit dem bisher erreichten Zwischenstand ist Regisseur Helmut Schmitz zwar durchaus zufrieden, gleichwohl wird wohl in dieser Woche bei den Proben des Theatervereins Gillbachbühne noch ein Zahn zugelegt werden: Wie es der Kalender nun einmal will, steht die Premiere des neuen Stücks "Ein gemütliches Wochenende" diesmal nämlich sehr zeitig auf dem Programm.

 

Gespielt wird bereits ab dem 2. Januar, wobei die Gillbachbühne im neuen Jahr erstmals mit fünf regulären Aufführungen aufwarten will. Nach der Premiere, für die sich am Freitag, 2. Januar, der Vorhang um 20 Uhr heben wird, geht es anderntags bereits um 19 Uhr weiter. Am Sonntag, 4. Januar, wird hingegen um 17 Uhr gespielt.

 

Weitere Aufführungen stehen am 9. und 10. Januar um 20 Uhr beziehungsweise 19 Uhr auf dem Spielplan der Gillbachbühne. Der Vorverkauf für die erfahrungsgemäß wieder heiß begehrten Karten beginnt am Sonntag, 14. Dezember, um 11 Uhr in der Turnhalle an der Widdeshovener Straße: Eingefleischte Kenner wissen, dass sie wiederum zeitig auf den Beinen sein müssen, um sich überhaupt Karten sichern zu können.

 

Seit gut einem Jahrzehnt fungiert die Turnhalle inzwischen als Domizil der Evinghovener Theaterfreunde, deren Proben seit Oktober laufen. Mit einem sicheren Händchen für den Geschmack ihres Publikums ausgestattet, haben Regisseur Helmut Schmitz und sein Assistent Helmut Heckenbach in bewährter Manier wiederum einschlägige Stücke gesichtet. Ihre Wahl fiel diesmal auf die von Friedrich Kalina übersetzte und bearbeitete Krimikomödie "Ein gemütliches Wochenende" aus der Feder des französischen Autors Jean Stuart, der von der Gillbachbühne erstmals gespielt wird.

 

Das Regiegespann ging in diesem Jahr äußerst zügig zu Werke. Bereits im Mai habe das zu spielende Stück festgestanden, erzählt Bühnenchef Herbert Schroers im Gespräch mit der NGZ. Schroers wird übrigens als Schriftsteller Raimund Bockmeyer auch im neuen Jahr wieder in einer Hauptrolle auf der Bühne zu sehen sein. Für den 1986 gegründeten Theaterverein Gillbachbühne bedeutet die Premiere im Januar die 18. Aufführung.

 

Über Mangel an Resonanz haben sich die rund 30 Mitglieder eigentlich nie beklagen müssen. Knapp 10.000 Zuschauer dürften seit Mitte der 80er Jahre die stets ausverkauften Vorstellungen der Gillbachbühne miterlebt haben, die sich bei den momentanen Proben in bester Spiellaune präsentiert. Die "Trockenübungen" sind inzwischen vorbei, seit Ende November in der Turnhalle die Bühne aufgebaut wurde.

 

In dem Stück wirken zehn Darsteller mit. Neben Helmut Schmitz und Helmut Heckenbach ist Gisela Steinbis als Souffleuse mit von der Partie. Für die Technik zeichnet erneut Heinz Reiter verantwortlich, während Martha Reiter wiederum das Bühnenbild gestaltet hat. Als fleißige Helfer im Hintergrund kümmern sich die übrigen 15 Mitglieder des Theatervereins neben manch anderem auch um die Verköstigung der zahlreichen Gäste, die Anfang Januar wieder ins Haus stehen werden.

 

Auch der Theaterverein ist zwischenzeitlich "online" geschaltet. Aufgerufen werden kann die von Webmaster Helmut Zilliken gestaltete Internetseite unter www.gillbachbuehne.claranet.de. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite für Kulturprojekte: www.cultpro.de.

S. M.

[Quelle: NGZ vom 13.12.2003]

Gillbachbühne spielt "Ein gemütliches Wochenende"

Bankräuber und die Liebe sorgen für Turbulenzen

 

Eigentlich hätte es für den gestressten Schriftsteller Raimund Bockmeyer (Herbert Schroers) ja "Ein gemütliches Wochenende" werden sollen - Ehefrau Bärbel (Christa Korschefksy) weit weg, Geliebte Heidi (Ingrid Schmitz) auf der Anreise in sein Landhaus, und das widerstrebende Dienstmädchen Susanne (Ulla Schürmann) hat endlich den Extra-Urlaub akzeptiert: Doch dann kommt's knüppeldick für den viel geplagten Erfolgsautor, dessen Ungemach am Wochenende das Publikum des Theatervereins Gillbachbühne in Begeisterung versetzte.

 

Rund 180 Besucher kamen zu den einzelnen Aufführungen in die Turnhalle an der Widdeshovener Straße. Vier Akte lang überstürzen sich in der von Friedrich Kalina ins Deutsche übertragenen Krimikomödie des Franzosen Jean Stuart die Ereignisse, bis das geradezu märchenhafte Happyend noch einmal durch eine irrwitzige Schlusspointe getoppt wird. Den Reigen der Verwirrungen eröffnet Bockmeyers Freund Emil (Bernd Bausen): Der in jeder Lebenslage allzu umsichtig-bedächtige Banker rückt Bockmeyer nicht nur gemeinsam mit seiner Freundin Vicky (Rita Bauer) auf die sturmfreie Bude, sondern hat gleich auch noch dessen Frau und die womöglich allzu lebenskluge Schwiegermutter Inge (Ulla Dzinballa) im Schlepptau.

 

Erschwert wird die Lösung des Problems, das katastrophenträchtige Aufeinandertreffen zu verhindern, schon bald durch zwei flüchtige Bankräuber, die kurzerhand alle Insassen des ländlichen Tollhauses nebst der soeben eingetroffenen Heidi zu Geiseln machen. Der doch eher gutmütige Ganove Max Schmitz (Hansi Engels) und sein hin und wieder taubstummer Kumpan Angelo (Jochen Steinbis) verfangen sich in der Folge in den Fallstricken des gewandten Lavierers Bockmeyer, wobei er die Rechnung ohne "Fräulein Heidi" gemacht hat, die dem eilends erdachten Szenario für Bockmeyers Geschmack allzu viel Realität verleiht: Bis zum Morgen jedenfalls hat sie den Bankräuber erfolgreich domestiziert, bei dem selbst das Interesse an der Zehn-Millionen-Beute zunehmend schwindet.

 

Ausgebaut und gefestigt werden die zarten Bande durch Bockmeyers Frau Bärbel, die ihrem notorisch ungetreuen Raimund schon längst auf die Schliche gekommen war: Sie versteckt die Beute und zwingt den gar nicht so unwilligen Max zum mehrtägigen Ausspannen. Kaum beeinträchtigt wird die Gemütlichkeit durch die anrückende Polizei: Kommissar Brandt (Helmut Zilliken) zeichnet sich neben seiner Vorliebe für das eine oder andere Gläschen Kölsch und einer sprudelnden Beredsamkeit vor allem durch einen völligen Mangel kriminalistischen Spürsinns aus: Naiv wie keiner der sonstigen Beteiligten kauft er dem längst im Liebeswahn versunkenen Max ab, die vom Dienstmädchen gerade noch der Waschmaschine entrissenen Millionen samt Pistole gefunden zu haben - und zwingt ihm schließlich noch den Finderlohn auf.

 

Für Bockmeyer ist damit freilich noch lange nicht Schluss: Ein neuerlicher Bankraub mit einer 80-Millionen-Beute spült ihm diesmal gleich zehn Täter ins Haus - und weder die entschwundene Heidi noch seine zahlreichen anderen Gespielinnen sind da, um die schweren Jungs anderweitig zu beschäftigen. Weitere Aufführungen des mit lang anhaltendem Applaus gefeierten Stücks stehen in der Turnhalle an der Widdeshovener Straße am kommenden Freitag (20 Uhr) sowie am Samstag (19 Uhr) auf dem Spielplan.

S.M.

[Quelle: ngz-online, Neuss-Grevenbroicher Zeitung, 6.1.2004]